RSNplusPolin weiter Gesamtdritte der Tour

Zu ungeduldig: Niewiadoma “frustriert, sauer und enttäuscht“

Von Felix Mattis aus Épernay

Foto zu dem Text "Zu ungeduldig: Niewiadoma “frustriert, sauer und enttäuscht“ "
Kasia Niewiadoma (Canyon-SRAM) im Interview nach der 3. Etappe in Épernay | Foto: Screenshot aus dem Video-Interview

26.07.2022  |  (rsn) – Auch nach der 3. Etappe der Tour de France Femmes avec Zwift rangiert Katarzyna Niewiadoma als Kapitänin des deutschen Teams Canyon-SRAM weiter auf Rang drei in der Gesamtwertung. Doch während sie 24 Stunden zuvor bis über beide Ohren strahlte, weil sie in Provins den entscheidenden Zug in Richtung Kampf um den Etappensieg erwischt hatte, war die Polin in Épernay nun etwas frustriert – auch wenn das Ergebnis des Tages auf den ersten Blick kaum schlechter war.

"Ich bin definitiv froh, dass ich keine Zeit im Klassement verloren habe – besonders nachdem ich an der wohl entscheidendsten Stelle gestürzt bin und danach viel Energie brauchte, um wieder nach vorne zu kommen", sagte Niewiadoma radsport-news.com.

___STEADY_PAYWALL___ "Aber ich bin frustriert, sauer und enttäuscht darüber, wie ich die letzten 400 Meter angegangen bin. Ich mache schon so lange ähnliche Fehler, aber irgendwie will mein innerer Instinkt nicht auf den rationaleren Teil meines Gehirns hören. Anstatt abzuwarten, fahre ich los. Das macht mich verrückt", fügte sie an.

Niewiadoma hatte in der 500 Meter langen Schlussrampe über drei steile Stufen und zwei kurz etwas flachere Stücke sehr früh den Kampf um den Tagessieg eröffnet. Sie konnte aber Marianne Vos (Jimbo - Visma) und Ashleigh Moolman-Pasio (SD Worx) nicht abschütteln und musste am Ende zusehen, wie die erst später gestartete Cecilie Uttrup Ludwig (FDJ – Suez - Futuroscope) an allen vorbei zum überlegenen Etappensieg spurtete. Niewiadoma wurde schließlich mit fünf Sekunden Rückstand auf Rang sechs gewertet.

Unterm Strich aber musste die 27-Jährige zufrieden sein, wie sie auch eingangs bereits betont hatte. Denn an der vorentscheidenden Cote de Mutigny sah es 16 Kilometer vor Schluss alles andere als gut für sie aus. Als die besten Bergfahrerinnen aufs Gas drückten und die erste Selektion herbeiführten, war sie nicht dabei.

Nachdem Niewiadomas Team vorher viel gearbeitet und mit einem Solo von Alena Amialiusik auch ins Finale hinein das Rennen, wie man so schön sagt, "schwer gemacht" hatte, fehlte die Polin ausgerechnet im wichtigsten Moment, weil sie in der letzten Kurve vor dem Anstieg gestürzt war.

Kasia Niewiadoma vor dem Start der Tour de France Femmes in Paris. | Foto: Cor Vos

Sie gab im Anstieg alles und versuchte danach gemeinsam mit Kristen Faulkner (BikeExchange-Jayco) sowie der kurz nach der Bergwertung wegen eines Sturzes zurückgefallenen Demi Vollering (SD Worx) wieder nach vorne zu kommen. Das Trio fuhr zu Vos, Juliette Labous (Team DSM) und Uttrup Ludwig auf, um dann als Sextett weiter Jagd auf die fünf Spitzenreiterinnen zu machen – erfolgreich. Pünktlich für den Anstieg zum Bonus-Sprint am Mont Bernon-Weinberg waren sie vorne.

Gelbes Trikot? "Bin keine für 20 Kilometer lange Anstiege"

Dort setzte Niewiadoma dann vier Kilometer vor Schluss sogar noch eine Attacke, der zunächst nur Elisa Longo Borghini (Trek-Segafredo) und Moolman folgen konnten. Doch nach der rasenden Abfahrt waren sie wieder zu neunt an der Spitze, bevor es in die Schlussrampe zum Ziel ging.

Den erhofften Etappensieg verpasste Niewiadoma dann aufgrund ihrer Ungeduld. Doch der Stand in der Gesamtwertung schmeckt dem Rennstall von Teamchef Ronny Lauke. "Ich will hier jeden Tag genießen, weil gerade diese Etappen mir sehr gut liegen. Ich bin ja mehr die Klassikerfahrerin, keine Klettererin für 20 Kilometer lange Anstiege. Deshalb mal sehen, was die letzten Etappen hier bringen", dämpfte Niewiadoma aber die Erwartungen in Sachen Kampf um Gelb vorsichtig etwas. "Aber ich werde mich darauf konzentrieren, mit guten Ergebnissen Zeit herauszuholen."

Mehr Informationen zu diesem Thema

18.05.2024Wiebes holt sich ihren Sprintsieg, Vollering bleibt vorn

(rsn) – Nachdem sie sich zum Auftakt der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) mit Rang drei hatte begnügen müssen, hat Top-Favoritin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) auf der 3. Etappe nichts anbrenn

17.05.2024Brand und Co. stoppen bei Sturzopfern und verlieren viel Zeit

(rsn) – Nach dem schweren Sprint-Crash im Finale der 1. Etappe der Vuelta a Burgos Femina haben vier Fahrerinnen angehalten, um nach den Gestürzten Elisa Balsamo (Lidl – Trek) und Sofia Bertizzol

17.05.2024Bertizzolo bricht sich bei Sprint-Crash in Burgos den Arm

(rsn) – Neben Elisa Balsamo (Lidl – Trek) hat sich auch das zweite Opfer des furchtbaren Sturzes im Sprint-Finale der 1. Etappe bei der Vuelta a Burgos Femina Knochenbrüche zugezogen: Sofia Berti

16.05.2024Henttala fängt in Burgos Schrempf kurz vor dem Ziel noch ab

(rsn) – Nur um wenige Meter hat Carina Schrempf (Fenix – Deceuninck) zum Auftakt der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) ihren zweiten Profisieg verpasst. Die Österreichische Meisterin hatte gut zwei

15.05.2024Eine Wienerin beim Debüt im Bergtrikot: Valentina Cavallar

(rsn) - Um gerade einmal drei Punkte verpasste Valentina Cavallar (Arkea – B&B Hotels) am vergangenen Wochenende den Gewinn der Bergwertung bei der Itzulia Women (2.WWT) im Baskenland, da Demi Volle

14.05.2024Kerbaol lässt Muzic und Co. bergab stehen und siegt in Durango

(rsn) – Das deutsche Women´s WorldTeam Ceratizit – WNT hat mit der Französin Cédrine Kerbaol seinen fünften Saisonsieg eingefahren. Die 22-jährige Bretonin gewann am Dienstag das baskische Ei

12.05.2024Vollering stürmt mit 30-km-Solo am letzten Tag ins Gelbe Trikot

(rsn) – Mit einem Solo über gut 30 Kilometer hat Demi Vollering (SD Worx – Protime) am letzten Tag der 3. Itzulia Women (2.WWT) ihrer Teamkollegin Mischa Bredewold das Gelbe Trikot noch abgenomme

11.05.2024Bredewold verteidigt Gelb mit Stil und holt zweiten Itzulia-Sieg

(rsn) – Mischa Bredewold (SD Worx – Protime) hat ihr auf der 1. Etappe erobertes Führungstrikot am zweiten Tag der Itzulia Women (2.WWT) nicht nur verteidigt, sondern sich nach 104 Kilometern vor

10.05.2024Bredewold baut makellose Itzulia-Serie von SD Worx aus

(rsn) – Mischa Bredewold hat ihrem Team SD Worx – Protime einen grandiosen Auftakt zur 3. Itzulia Women (2.WWT) beschert. Die Europameisterin aus den Niederländerin entschied die 1. Etappe über

09.05.2024Ludwig: “Dachte so oft, dass ich nie einen Profisieg hole“

(rsn) – Hannah Ludwig hat geschafft, woran sie selbst nicht geglaubt hat. Die 24-Jährige aus Traben-Trarbach machte am Mittwoch den Tag für ihr Team Cofidis perfekt. Nachdem kurz zuvor Benjamin Th

08.05.202424,5-Kilometer-Solo! Ludwig feiert ersten Profisieg

(rsn) – Je länger die Wartezeit, desto explosiver die Freude am großen Jubeltag: Fast zeitgleich mit dem Sieg von Teamkollege Benjamin Thomas auf der 5. Etappe des Giro d´Italia in Lucca, dem ers

07.05.2024Ab 2025 auch ein Frauenrennen Mailand-Sanremo?

(rsn) - Nach der Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix und Lüttich-Bastogne-Lüttich wird mit Mailand-Sanremo auch das vierte der fünfte Monumente künftig wohl auch mit einem Frauenrennen aufwarten kö

Weitere Radsportnachrichten

18.05.20245.300 Höhenmeter: Königsetappe über den Mortirolo

(rsn / ProCycling) – Die 15. ist nicht nur die längste Etappe dieses 107. Giro d´Italia, sondern führt über gleich fünf Berge, von denen die letzten drei der 1. Kategorie angehören. Insgesamt

18.05.2024Hellas: Schiffer stürmt mit Dorns Hilfe ins Bergtrikot

(rsn) - Während der Österreicher Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) auf der 4. Etappe der Tour of Hellas (2.1) seine Gesamtführung verteidigte und mit 46 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann un

18.05.2024Martinez: “Der beste Teil des Giro liegt noch vor uns“

(rsn) – Das zweite Einzelzeitfahren des Giro d´Italia fand in der Nähe des Gardasees statt und endete mit dem überzeugenden Sieg von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers). Der Stundenweltrekordler set

18.05.2024Pogacar ist sich sicher: Entscheidung erst am Monte Grappa

(rsn) – Nach den ersten beiden Dritteln des Giro d´Italia ist in der Regel noch nichts in Stein gemeißelt. Die extrem schweren Bergprüfungen in den Alpen warten in der Schlusswoche und so hat si

18.05.2024Leidert verpasst Ausreißercoup beim Orlen Nations GP

(rsn) - Louis Leidert (Deutsche U23-Nationalmannschaft) hat auf der 4. Etappe des Orlen Nation GP (2.NC) einen Ausreißercoup verpasst. Der 19-Jährige gehörte zur achtköpfigen Gruppe des Tages, di

18.05.2024Ganna kommen am Tag der Glorie die Tränen

(rsn) - Ein Schrei der Erleichterung breitete sich auf der Uferpromenade am Gardasee in Desenzano aus. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) war gerade ins Ziel gekommen. Doch der Mann in Rosa hatte die b

18.05.2024Highlight-Video der 14. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das zweite Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia für sich entschieden. Der 27-jährige Italiener setzte sich auf der 14. Etappe über 31,2 Kilometer

18.05.2024Bennett krönt in Cassell perfektes Decathlon-Teamwork

(rsn) – Sam Bennett (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat seinen Erfolgslauf bei den 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) eindrucksvoll fortgesetzt. Der 33-jährige Ire entschied auch die schwere 5. Etapp

18.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 14. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

18.05.2024Ganna im zweiten Giro-Zeitfahrduell schneller als Pogacar

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat beim 107. Giro d’Italia das zweite Zeitfahrduell gegen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für sich entschieden. Nach 31,2 meist flachen Kilometern von

18.05.2024Van Aert: “Es war nicht einfach, auf der Bank zu sitzen“

(rsn) – Ein schwerer Sturz bei Dwars door Vlaanderen mit Frakturen am Schlüsselbein, am Brustbein sowie an den Rippen bedeutete nicht nur das Aus für  die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, so

18.05.2024Wiebes holt sich ihren Sprintsieg, Vollering bleibt vorn

(rsn) – Nachdem sie sich zum Auftakt der Vuelta a Burgos Feminas (2.WWT) mit Rang drei hatte begnügen müssen, hat Top-Favoritin Lorena Wiebes (SD Worx – Protime) auf der 3. Etappe nichts anbrenn

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)