Radsport News-Experte Marcel Wüst zur 21. Etappe

Krönender Abschluss einer dreiwöchigen Qual

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Marcel Wust | Foto: Marcel Wüst

24.07.2011  |  (rsn) - Unsere Experten beantworten nach jeder Tour-Etappe eine Frage zum Rennen. Den spektakulären Schlusspunkt kommentiert der ehemalige Weltklassesprinter Marcel Wüst, der sich nach seiner aktiven Karriere bei den TV-Übertragungen der Frankreich-Rundfahrt auch einen Namen als ARD-Experte gemacht hat.

Was bedeutet einem Tour-Starter die Tour d`honneur und wie fällt Ihre Tour-Bilanz aus?

Wüst: Das ist der krönende Abschluss einer drei Wochen andauernden Qual. Natürlich ist die Tour auch für einige Fahrer zwischendrin mal schön - man gewinnt Etappen oder hilft Teamkollegen, die Position in der Gesamtwertung zu verteidigen, aber im Grunde ist die Tour täglich harte, ehrliche und ermüdende Arbeit.

Ob Madrid bei der Vuelta, Milano beim Giro oder eben Paris bei der Tour - die letzte Etappe einer großen Rundfahrt ist vor allem von der Vorfreude auf das Ende der Qualen geprägt. Es wird im Peloton geflachst, gelacht und am Ende noch mal richtig schnell Rad gefahren, denn es ist ja quasi der Schlusssprint zum Schlusssprint.

Bei meinen beiden Tour-Teilnahmen habe ich es leider nie nach Paris geschafft - 1992 Schlüsselbeinbruch auf der 1. Etappe und 2000 gab’s 39°C Fieber am Ruhetag vor dem Ventoux. Dennoch kann ich die Freude gut nachvollziehen, denn in Mailand und Madrid war es auch immer eine Tour d'honneur - nur eben nicht so im medialen Interesse wie in Paris. Übrigens ist die Stimmung auf den Champs Elysées auch hinter den Absperrgittern gigantisch - jeder Radsportfan sollte dort wenigstens einmal gewesen sein...

Ansonsten hat die Tour keine wirklich großen Überraschungen produziert, eine Ausnahme macht vielleicht Alberto Contador, der, aus welchen Gründen auch immer, nicht an die Form des Giro anknüpfen konnte. Mit Evans hat der stärkste und kompletteste Fahrer gewonnen, und so sollte das auch sein!

Grün für Cavendish geht mehr als in Ordnung, denn er war einmal mehr der beste Sprinter und auch deutscher Sicht hat Tony Martin mit seinem Etappensieg ein Trostpflaster für die verkorkste Gesamtwertung gefunden.

Ich denke allerdings, dass jemand, der in die Top Ten will (und kann!) bei allem Team Spirit auf dem Flachetappen nicht als Sprintanfahrer "missbraucht" werden sollte.

André Greipel hat sich seinen Traum erfüllt und mit besseren Ausgangspositionen oder gar einer, dem HTC-Zug ebenbürtigen, Truppe von Anfahrern wird er in der Zukunft weitere Touretappen gewinnen - ich freue mich schon auf 2012!

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