Katalonien: Van den Berg diesmal knapp geschlagen

Laurance auf Highspeed-Etappe mit Tigersprung erfolgreich

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Axel Laurace (Alpecin - Deceuninck, Mitte) hat die 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt gewonnen. | Foto: Cor Vos

22.03.2024  |  (rsn) – Die 5. Etappe der 103. Katalonien-Rundfahrt (2.UWT) führte das Feld in die Nähe der Hauptstadt Barcelona. Nach 167,3 Kilometern zwischen Altafulla und Viladecans bejubelte Axel Laurance (Alpecin – Deceuninck) seinen ersten WorldTour-Sieg – er setzte sich mit Tigersprung im Sprint vor Marijn van den Berg (EF Education – EasyPost) und Bryan Coquard (Cofidis) durch.

Die Etappe wurde mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 46,5 km/h absolviert. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) verteidigte souverän die Gesamtführung. In der Fluchtgruppe des Tages zeigte sich Georg Steinhauser (EF Education – EasyPost) aktiv.

Die Etappe beinhaltete zwei Berge der 2. Kategorie, als letzten den Alt de la Creu d'Aragall 30 Kilometer vor dem Ziel. Entsprechend war eine Sprintankunft nicht garantiert und viele der schnellen Leute wurden zwischenzeitlich am Anstieg abgehängt – unter anderem auch van den Berg. Sechs Kilometer vor dem Ziel gelang einer größeren Gruppe um den Vortagessieger jedoch wieder der Anschluss nach vorne.

Dennoch verlief der Schlusssprint relativ unorganisiert, van den Berg sprintete auf der rechten Seite mit Coquard am Hinterrad, Laurance fand in der Mitte seine freie Bahn – und sicherte sich schließlich knapp die Etappe. “Das ist wirklich unglaublich. Es ist mein erstes Jahr in der World Tour. Und dass ich in der Lage bin, gleich eine Etappe zu gewinnen, ist wirklich toll. Ich bin in einer guten Form und habe mich von Beginn der Rundfahrt auf die erste und diese Etappe fokussiert“, sagte der 22-jährige Laurance im Siegerinterview.

“Es war ein sehr harter Tag und wir wussten, dass es mit dem Berg schwierig wird. Das Team blieb aber bei mir und hat einen super Job gemacht. Wir haben es dann geschafft, wieder nach vorne zurückzukommen, aber am Ende hatte ich die Beine nicht mehr für den Sprint“, sagte der diesmal knapp geschlagene van den Berg.

In der Gesamtwertung bleibt Pogacar mit 2:27 Minuten vor Mikel Landa (Soudal – Quick-Step) an der Spitze, Alexandr Vlasov von Bora - hansgrohe ist unverändert Dritter (+2:55). Es folgen Lenny Martinez (Groupama – FDJ, +3:21) und Chris Harper (Jayco – AlUla, +3:22). Pogacar führt ebenfalls die Punkte- und Bergwertung an. In der Nachwuchswertung liegt Martinez vorne.

So lief die 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt

Zu Beginn der Etappe gab es einige Angriffe, unter anderem von Harold Tejada (Astana Qazaqstan), Ilan Van Wilder (Soudal Quick-Step) und Andreas Leknessund (Uno-X Mobility), später löste sich für einige Kilometer eine Gruppe um Geraint Thomas (Ineos Grenadiers), Attila Valter (Visma – Lease a Bike) und dem Österreicher Patrick Konrad (Lidl – Trek), die aber ebenfalls wieder eingeholt wurde. Weitere Angriffe kamen in der Folge durch Georg Steinhauser (EF Education - EasyPost) und Andreas Kron (Lotto – Dstny). Das Stundenmittel der ersten zwei Rennstunden betrug 45 km/h.

Erst 83 Kilometer vor dem Ziel fand eine fünfköpfige Gruppe zusammen, die sich einen nennenswerten Vorsprung herausfahren konnte. Dazu gehörten Carlos Rodriguez (Ineos Grenadiers), Jacopo Mosca (Lidl - Trek), Enzo Paleni (Groupama - FDJ), Christopher Juul-Jensen (Jayco – AlUla) und erneut Steinhauser. Nach wenigen Kilometern betrug der Vorsprung bereits zwei Minuten.

Im Hauptfeld stieg zu diesem Zeitpunkt Cofidis mit in der Nachführarbeit ein und verringerte den Abstand zur Fluchtgruppe wieder sukzessive. 35 Kilometer vor dem Ziel stand der letzte Berg des Tages am Alt de la Creu d'Aragall (2. Kategorie) an, ein Anstieg von 6,4 Kilometern Länge und einer durchschnittlichen Steigung von 5,9 Prozent. Schon am Fuß setzte sich dann Steinhauser von seinen Fluchtbegleitern ab, von denen einzig Rodriguez später wieder den Anschluss schaffte.

Das Streckenprofil der 5. Etappe der Katalonien-Rundfahrt | Foto: Veranstalter

Weit kam das Duo allerdings nicht, da sich Israel – Premier Tech an die Spitze des Feldes setzte und die beiden Ausreißer kurz nach dem Gipfel wieder einholte. Die Bergwertung sicherte sich noch Rodriguez. Auf der folgenden Abfahrt über zehn Kilometer versuchten einige Fahrer sich zu lösen, allerdings konnte sich kein Fahrer aus der nur noch rund 50 Fahrer starken Gruppe absetzen. Israel – Premier Tech hielt mit hohem Tempo alles zusammen. Auch van den Berg, Sprintsieger des Vortags, hatte den Anschluss verloren.

Im flachen Abschnitt nach der Abfahrt formierte sich eine weitere Gruppe um Konrad, Harper, Laurens de Plus (Ineos Grenadiers) und Marc Soler (UAE Team Emirates), die kurz darauf aber wieder gestellt wurde. Zehn Kilometer vor dem Ziel setzte sich abermals Israel – Premier Tech an die Spitze und beruhigte das Geschehen. Einige Kilometer später fand zudem eine größere Gruppe von hinten wieder den Anschluss – unter anderem mit van den Berg. Entsprechend setzte sich EF Education – EasyPost an die Spitze des Feldes. Für einen weiteren Sprintsieg reichte es jedoch nicht.

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