Italiener wird Dritter in Megève

Aru ließ im Bergzeitfahren seine Beine sprechen

Foto zu dem Text "Aru ließ im Bergzeitfahren seine Beine sprechen"
Fabio Aru (Astana) wurde in Megève Dritter des Bergzeitfahrens der 103. Tour de France. | Foto: Cor Vos

21.07.2016  |  (rsn) – So wirklich im Rampenlicht stand Fabio Aru (Astana) bei seinem Tour-Debüt bisher noch nicht. Der 26 Jahre alte Italiener lieferte zwar ordentliche, aber keine berauschenden Vorstellungen ab. Rang sechs auf der 8. Etappe in Bagnères-de-Luchon war Arus bisher bestes Ergebnis bei der 103. Frankreich-Rundfahrt, im Gesamtklassement belegte er vor dem heutigen Bergzeitfahren den achten Platz, 5:35 Minuten hinter dem überragenden Chris Froome (Sky).

Nach der 17 Kilometer langen Zeitfahrprüfung von Sallanches nach Megève war der Abstand zum 31-jährigen Briten zwar auf 6:08 Minuten angewachsen – mit seiner Vorstellung konnte Aru aber zufrieden sein, denn mit 33 Sekunden Rückstand auf den Etappensieger wurde der kleine Sarde Tagesdritter.

"Nach dem ersten Zeitfahren war ich enttäuscht“, gestand Aru im Ziel ein, dass es für ihn am Donnerstag auch um Wiedergutmachung ging. Im 37,5 Kilometer langen Kampf gegen die Uhr von Bourg-Saint-Andeol nach Le Caverne de Pont d'Arc war er nicht über einen 37. Platz hinausgekommen und hatte sich dort den Großteil seines Rückstands eingehandelt.

”Heute habe ich erwartet, eine gute Leistung zu bringen und ich habe vom Start weg alles gegeben“, erklärte Aru nach der 18. Etappe. Diese Aussage wird auch durch seine Durchgangszeiten untermauert. Am ersten Messpunkt war der Vuelta-Sieger 2015, der auf einem Straßenrad mit Zeitfahrlenker unterwegs war, nur vier Sekunden langsamer als Tom Dumoulin (Giant-Alpecin) und am zweiten derer 23. Im Ziel wurde er mit der praktisch selben Zeit wie Richie Porte (BMC) gestoppt, allerdings auf Rang drei geführt

"Ich bin über mein heutiges Ergebnis glücklich. Für mich war das ein wichtiger Text, weil wir schon weit in der dritten Woche sind“, kommentierte Aru sein bisher bestes Ergebnis bei dieser Tour, das er unter den Augen seiner Familie einfuhr. "Jetzt muss ich mich so gut wie möglich erholen und kann vielleicht einige Zeit mit meinen Eltern verbringen, die hier sind, um mich anzufeuern“, berichtete Aru. "Danach werde ich mich komplett auf die beiden letzten Etappen fokussieren.“

Ob es am Freitag und Samstag in den Alpen für den Astana-Kapitän noch höher hinaus als bis Platz sieben wird gehen können, bleibt eine der spannenden Fragen des Finales der Frankreich-Rundfahrt. Vom Podium liegt er immerhin schon fast zwei Minuten entfernt, zudem befinden sich die im Gesamtklassement unmittelbar vor ihm liegenden Porte (6.) und Romain Bardet (Ag2R/5.) in offensichtlich in ähnlich guter Verfassung wie er selber.

"Ich hoffe, dass ich auch auf den letzten Etappen weiter gut werde fahren können“, sagte Aru, den es augenscheinlich etwas gefuchst hat, dass er bisher unter dem Radar des öffentlichen Interesses durchgefahren ist. "Schön, dass ich von den Leuten jetzt auch wahrgenommen werde, auch wenn ich lieber meine Beine reden lasse“, sagte er.

Zumindest zweimal hat Aru noch die Chance, sich ins Rampenlicht zu fahren und im Gesamtklassement weiteren Boden gutzumachen.

Mehr Informationen zu diesem Thema

14.07.2020Video-Rückblick: Froome joggt 2016 den Ventoux hinauf

(rsn) – Heute vor vier Jahren erlaubten staunende Zuschauer am Mont Ventoux das Finale eines denkwürdigen Tour-Tages. Nach einem Sturz im Schlussanstieg der 12. Etappe rannte Chris Froome am Franz

27.07.2016Nibali hatte bei der Tour schon Rio im Blick

(rsn) – Vincenzo Nibali hat verärgert auf die Kritik an seinen Leistungen bei der am Sonntag zu Ende gegangenen Tour de France reagiert. Der Italiener und sein Astana-Team waren ohne Etappensieg ge

26.07.2016Erneuter Tour-Ausstieg der ARD darf kein Thema sein

(rsn) - Drei Wochen Tour de France. Ein paar Tage "als Fan" selbst dabei. Den großen Rest aber am Bildschirm. Bis zum grandiosen Schlussakkord auf den Champs Elysees, gesetzt im "Sprint des Jahres" v

26.07.2016Quintana will weiter für seinen Gelben Traum kämpfen

(rsn) – Kolumbien muss weiter auf seinen ersten Tour-de-France-Sieger warten. Auch im dritten Anlauf hat es Nairo Quintana nicht geschafft – doch noch nie war der Movistar-Kapitän weiter vom Gelb

26.07.2016Künftig ein britisches Duell um das Gelbe Trikot?

(rsn) – Wie sein berühmter Landsmann Bradley Wiggins wird auch Adam Yates in die Geschichtsbücher des Radsports eingehen. War der mittlerweile 36-jährige Stundenweltrekordler vor vier Jahren der

26.07.2016Kittel kam bei der Tour in keinen "richtigen Flow"

(rsn) – Bei André Greipel (Lotto Soudal) lief am Sonntag auf den Champs-Élysées alles nach Wunsch. Wie bereits 2104 gewann der Deutsche Meister die prestigeträchtige Abschlussetappe der 103. Tou

26.07.2016Hektische Sprints und Cavendish machten Greipel das Leben schwer

(rsn) – Nach drei teils frustrierenden Wochen schien für André Greipel (Lotto Soudal) doch noch die Sonne. Am Sonntagabend holte sich der Deutsche Meister in Paris auf den Champs-Élysées den so

25.07.2016Bardet zum dritten Mal in Folge in Paris auf dem Tour-Podium

(rsn) – Romain Bardet hat den heimischen Fans die Tour de France gerettet. Der 25 Jahre alte Kapitän der Ag2R-Equipe legte auf den letzten drei Tagen ein Finale sondergleichen hin, sicherte sich au

25.07.2016Kittel: Erst durch Defekte gestoppt, dann im Finale kraftlos

(rsn) – Zum großen Finale der 103. Tour de France wollten Marcel Kittel und sein Etixx-Quick-Step-Team nochmals zuschlagen. Der Erfurter, der bereits 2013 und 2014 jeweils den Schlussakkord auf den

25.07.2016Jogging-Einlage in Gelb und ein machtloser Herausforderer

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

25.07.2016Dominator in Grün und Schweizer Coup durch einen Kolumbianer

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

25.07.2016Kollision mit dem Teufelslappen und ein fataler Entschluss

(rsn) - Nach drei Wochen Tour de France fallen die Bilanzen der 22 teilnehmenden Mannschaften ganz unterschiedlich aus. Radsport News listet die Erfolge und Misserfolge auf. Wir präsentieren die Team

Weitere Radsportnachrichten

18.05.2024Radsport live im TV und im Ticker: Die Rennen des Tages

(rsn) – Welche Radrennen finden heute statt? Wo und wann kann man sie live im Fernsehen oder Stream verfolgen? Und wo geht´s zum Live-Ticker? In unserer Tagesvorschau informieren wir über die

18.05.20245.300 Höhenmeter: Königsetappe über den Mortirolo

(rsn / ProCycling) – Die 15. ist nicht nur die längste Etappe dieses 107. Giro d´Italia, sondern führt über gleich fünf Berge, von denen die letzten drei der 1. Kategorie angehören. Insgesamt

18.05.2024Hellas: Schiffer stürmt mit Dorns Hilfe ins Bergtrikot

(rsn) - Während der Österreicher Riccardo Zoidl (Felt - Felbermayr) auf der 4. Etappe der Tour of Hellas (2.1) seine Gesamtführung verteidigte und mit 46 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann un

18.05.2024Martinez: “Der beste Teil des Giro liegt noch vor uns“

(rsn) – Das zweite Einzelzeitfahren des Giro d´Italia fand in der Nähe des Gardasees statt und endete mit dem überzeugenden Sieg von Filippo Ganna (Ineos Grenadiers). Der Stundenweltrekordler set

18.05.2024Pogacar ist sich sicher: Entscheidung erst am Monte Grappa

(rsn) – Nach den ersten beiden Dritteln des Giro d´Italia ist in der Regel noch nichts in Stein gemeißelt. Die extrem schweren Bergprüfungen in den Alpen warten in der Schlusswoche und so hat si

18.05.2024Leidert verpasst Ausreißercoup beim Orlen Nations GP

(rsn) - Louis Leidert (Deutsche U23-Nationalmannschaft) hat auf der 4. Etappe des Orlen Nation GP (2.NC) einen Ausreißercoup verpasst. Der 19-Jährige gehörte zur achtköpfigen Gruppe des Tages, di

18.05.2024Ganna kommen am Tag der Glorie die Tränen

(rsn) - Ein Schrei der Erleichterung breitete sich auf der Uferpromenade am Gardasee in Desenzano aus. Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) war gerade ins Ziel gekommen. Doch der Mann in Rosa hatte die b

18.05.2024Highlight-Video der 14. Etappe des Giro d´Italia

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat das zweite Einzelzeitfahren des 107. Giro d’Italia für sich entschieden. Der 27-jährige Italiener setzte sich auf der 14. Etappe über 31,2 Kilometer

18.05.2024Bennett krönt in Cassell perfektes Decathlon-Teamwork

(rsn) – Sam Bennett (Decathlon – AG2R La Mondiale) hat seinen Erfolgslauf bei den 4 Tagen von Dünkirchen (2.Pro) eindrucksvoll fortgesetzt. Der 33-jährige Ire entschied auch die schwere 5. Etapp

18.05.2024Liste der ausgeschiedenen Fahrer / 14. Etappe

(rsn) - 176 Profis aus 22 Teams sind am 4. Mai zum 107. Giro d’Italia (2.UWT) angetreten, darunter auch zwölf Deutsche, vier Österreicher, zwei Schweizer und ein Luxemburger. Hier listen wir a

18.05.2024Ganna im zweiten Giro-Zeitfahrduell schneller als Pogacar

(rsn) – Filippo Ganna (Ineos Grenadiers) hat beim 107. Giro d’Italia das zweite Zeitfahrduell gegen Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) für sich entschieden. Nach 31,2 meist flachen Kilometern von

18.05.2024Van Aert: “Es war nicht einfach, auf der Bank zu sitzen“

(rsn) – Ein schwerer Sturz bei Dwars door Vlaanderen mit Frakturen am Schlüsselbein, am Brustbein sowie an den Rippen bedeutete nicht nur das Aus für  die Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix, so

RADRENNEN HEUTE

    WorldTour

  • Giro d´Italia (2.UWT, ITA)
  • Radrennen Männer

  • 4 Jours de Dunkerque / Grand (2.Pro, FRA)
  • Tour d´Algérie (2.2, DZA)
  • Tour of Hellas (2.1, GRE)
  • Tour of Sakarya (2.2, TUR)